Liebe Gemeinde,
wie gebannt starren und lauschen viele Menschen auf die Nachrichten zum Thema Corona in der Zeitung, im Fernsehen oder im Internet. Ängste und Sorgen entstehen. So ging es auch schon Petrus in der Bibel. Er ist mit den anderen Jüngern nachts in einem Boot unterwegs. Sie geraten in Seenot. Jesus kommt auf dem Wasser zu ihnen. Und Petrus sagt: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und Jesus sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? (Matthäus 14,28-31) Solange Petrus auf Jesus zuging und ihn anschaute, konnte er auf dem stürmischen See laufen. Aber als er seinen Blick von Jesus abwandte hin auf den Sturm, begann er zu sinken. In dem Moment hat er das Richtige getan, er hat sich wieder mit Augen und Mund zu Jesus gedreht und an ihn gerichtet und ihn mit aller Kraft um Hilfe angefleht. Da wurde er gerettet.
Wenn wir Panik verspüren in der jetzigen Situation, dann wissen wir, dass wir uns zu Jesus Christus wenden können, wenn wir Rettung suchen. Rettung nicht allein vor einer tödlich verlaufenden Erkrankung. Die trifft im Verhältnis zur Zahl der Infizierten wenige Menschen. Aber wie die Medien und die Regierungen der Länder damit umgehen, bekommen wir alle zu spüren. Das öffentliche Leben und die Arbeitsmöglichkeiten werden eingeschränkt. Panik äußert sich z.B. in Hamsterkäufen. Jesus rettet nicht nur vor der ewigen Verdammnis, sondern er gibt uns auch Frieden, den uns die Welt nicht geben kann. (Joh 14,27) Dieser Friede lässt uns besonnen bleiben, sodass wir uns und anderen helfen können in dieser schweren Zeit. Solange wir Jesus Christus vor Augen haben, kann die Corona-Krankheit uns nicht den Verstand und die Hoffnung rauben. Wenn wir auf Jesus schauen, verliert die Krise ihre übermächtige Bedrohlichkeit. Auf Jesus schaut man, wenn man die Losungen liest oder ein Evangelium aus der Bibel. Jeden Tag ein Kapitel. Auf Jesus schaut man, wenn man das Vaterunser mit aller Kraft betet, so wie Petrus Jesus anschrie. Es gibt noch andere Gebete im Gesangbuch. Gottlob sind die Regale mit Gesangbüchern nicht leergefegt. Man kann sich eins für zu Hause besorgen. Solange wir uns Jesus Christus vor Augen stellen, haben wir Hoffnung. Deshalb ruft uns der Leitvers des Sonntags Okuli zu: Meine Augen sehen stets auf den HERRN, denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. (Ps 25,15)
Ich wünsche uns allen in dieser Zeit, dass wir unsere Blicke fest auf Jesus heften, damit wir Hoffnung haben. Amen
(Autor: Pfarrer Sebastian Führer)
